Laguna 69 – Tour oder auf eigene Faust?
Das türkisschillernde, glasklare Wasser der Laguna 69 blendet dich. Über dir erheben sich schneebedeckte Gipfel und du fühlst dich ganz klein in dieser mächtigen Bergwelt. Deine Lunge pumpt, denn du bist gerade mit deinen eigenen Füßen bis auf 4.600 Höhenmeter gewandert. Trotzdem ziehen sich deine Mundwinkel nach oben. Schließlich befindest du dich gerade an einem der magischsten Orte, die die Cordillera Blanca in Peru zu bieten hat.
Du planst eine Peru Reise und die Laguna 69 steht weit oben auf deiner Bucket List? Wir gehen der Frage auf den Grund, WIE sich die berühmte Laguna 69 am besten erwandern lässt, und stellen die Vor- und Nachteile einer geführten Tour sowie einer Wanderung auf eigene Faust gegenüber.
Wo liegt die Laguna 69?
Inmitten der Cordillera Blanca, der weltweit höchsten Bergkette nach dem Himalaya, strahlen über 200 Lagunen, zumeist gespeist vom eisigen Wasser der umliegenden Gletscher, um die Wette. Eine davon ist die Laguna 69, die ihren Namen übrigens ganz unspektakulär durch eine Nummerierung erhalten hat. Zugleich ist diese Lagune, die durch ihre besonders grell türkise Farbe hervorsticht und Teil des Parque Nacional Huascarán ist, das beliebteste Ausflugsziel in Huaraz im Norden Perus. Die Andenregion rund um Huaraz ist touristisch weniger erschlossen als die rund um Cusco im Süden – auch wenn es der Anblick der Scharen an Tagestouristen an der Laguna 69 anderes vermuten lässt.
Um dieses Naturwunder mit eigenen Augen zu sehen, bedarf es allerdings einer bis zu dreistündigen Autofahrt von Huaraz aus und einer ähnlich langen Wanderung. Der gängigste Weg zur Laguna 69 ist eine Tagestour, die in jeder Reiseagentur in Huaraz feilgeboten wird. Als wir 2024 vor Ort waren, wollten wir einen individuellen Weg finden und dieses Highlight auf eigene Faust besuchen.
Zum Blogbeitrag: Im Himalaya Südamerikas – Ein Abstecher nach Huaraz im Norden Perus
Laguna 69 als geführte Tagestour
Die einfachste und kostengünstigste Methode zur Laguna 69 zu gelangen, ist eine Tagestour. Diese findet jeden Tag statt und kann einfach in einem der ansässigen Reisebüros gebucht werden. Es gibt hier auch keine Qualitäts- oder Preisunterschiede, da alle Touristen von einem mittelgroßen Bus eingesammelt werden. Los geht die Fahrt um 5 Uhr morgens. Kurz vor dem Wanderstartpunkt in Cebollapampa wird für eine kurze Stippvisite an der Laguna Llanganuco gehalten, die sich wunderschön ins Tal einbettet und nicht minder blau funkelt.
Anschließend startet die etwa zwei- bis dreistündige Wanderung zur Laguna 69, vorbei an imposanten Wasserfällen, grasenden Kühen und Eseln, stets in fester Umarmung der mächtigen 6.000er um dich herum. Oben angekommen hast du etwa 1 Stunde Zeit, um die Laguna 69 zu genießen, bevor du den Weg hinunter antrittst und dich der Bus wieder zurück nach Huaraz bringt, wo du gegen 18:30 Uhr ankommst.
Kosten (2024): S./ 50 (+ S./30 Eintritt in den Nationalpark)
Laguna 69 auf eigene Faust
Oftmals wird behauptet, dass sich die Laguna 69 nicht auf eigene Faust erreichen lässt oder dass sich der Aufwand nicht lohnen würde. Wir finden schon! Es gibt verschiedenste Varianten, ohne eine Tour dorthin zu gelangen, auch wenn gesagt sein muss, dass es etwas teurer und aufwändiger in der Organisation ist. Unser persönliches Ziel war es, die Lagune vor den Tagestouristen, die etwa zwischen 10 und 11 Uhr ankommen, zu erreichen, um auf diese Weise ungestörter zu sein und mehr Zeit zu haben. Wir stellen dir hier 3 Optionen vor.
Info für alle Optionen: Mit dem Colectivo fährst du etwa 1,5 Stunden von Huaraz ins Örtchen Yungay (S./ 9). Bei zwei Tagen im Parque Nacional Huascarán zahlst du auch zweimal S./30.
Option 1: Cebollapampa – Refugio Pisco – Laguna 69 – Cebollapampa (2 Tage)
Wir haben diesen etwa 20 Kilometer langen Rundkurs gewählt, um möglichst viel von der Landschaft rund um den Nevado Pisco (5.752m) zu erleben. Vom Sammeltaxi, welches wir in Yungay genommen hatten, ließen wir uns an der Laguna Llanganuco rausschmeißen und wanderten etwa 2 Kilometer bis zum eigentlichen Wanderstart in Cebollapampa. Dann heißt es: Höhenmeter schrubben! Beim Aufstieg von 3.900m auf 4.700m kommst du dem Nevado Pisco immer näher und erreichst dann das Refugio Perú Pisco, wo du in einem Schlafsaal übernachten, essen und warm duschen kannst. Ein Zelt ist bei dieser Route nicht notwendig, außer du suchst auf dieser Höhe eine noch größere Herausforderung!
Achtung: Das Refugio Pisco schließt von Oktober bis April!
Früh am Morgen (vor 6 Uhr!) solltest du dich auf die heikelste Etappe des Rundkurses machen, um vor den Tageswanderern an der Laguna 69 zu sein. Über ein Meer aus Felsen und unbefestigten Wegen geht es auf einen fast 5.000m hohen Pass und ab dann stetig bergab. Für diese Etappe bis zur Laguna 69 solltest du etwa 4 Stunden einplanen. Wer clever ist, wandert anschließend mit den Tagestouristen herunter, um einen freien Platz in einem der Busse zu ergattern. So musst du nicht mühselig ein Taxi suchen und dann ins Colectivo umsteigen.
Option 2: Cebollapampa – Laguna 69 – Cebollapampa (2 Tage)
Garantiert als Erste*r an der Laguna 69 bist du mit dieser Option. Diese Route ist kein Rundkurs, sondern der gleiche Weg, den die Wanderer der Tagestouren zurücklegen. Nur mit dem Unterschied, dass du direkt am Wanderstart übernachtest und wesentlich früher starten kannst. Genauso wie bei Option 1 kannst du an der Laguna Llanganuco starten und bis Cebollapampa wandern. Am folgenden Morgen startest du mit Sonnenaufgang und hast die Laguna 69 lange Zeit für dich alleine.
Achtung: Hierfür musst du Camping-Equipment (Zelt, Schlafsack, Gaskocher, Proviant etc.) mitbringen, da es in Cebollapampa keine Unterkünfte, sondern nur Zeltstellplätze mit dürftigen Toiletten gibt. Das Equipment lässt sich einfach in Huaraz mieten.
Option 3: Cebollapampa – Laguna 69 – Cebollapampa (1 Tag von Yungay)
Wenn du nur 1 Tag Zeit hast oder auf keinen Fall in einem Zelt übernachten willst, solltest du dich entweder einer Tagestour anschließen oder eine Nacht in Yungay verbringen. Von dort aus kannst du früh am Morgen (vor 6 Uhr!) ein Taxi nach Cebollapampa nehmen und startest wesentlich früher als die Touren, die aus Huaraz ankommen. Nach der Wanderung kannst du zurück nach Huaraz fahren und deine Reise fortsetzen.
Laguna 69: Vor- und Nachteile im Überblick
Laguna 69 Tour | Laguna 69 auf eigene Faust |
+ Günstigste Option | + Vielseitigere Landschaft durch Rundkurs (Option 1) |
+ Leichtes Gepäck | + Mehr Abenteuer & Zeit |
+ Einfacher Zugang | + Weniger Menschen |
– Wenig Zeit | – Höhere Kosten |
– Viele Menschen auf einem Fleck | – Evtl. Zelt und Schlafsack notwendig (Option 2) |
– Weniger Landschaft, da Hin- und Rückweg | – Organisationsaufwand |
Noch mehr Wanderungen rund um Huaraz findest du bei Generation World:
Die 3 besten Wanderungen in Huaraz (inkl. Laguna 69)
Wo übernachten in Huaraz
Aus eigener Erfahrung können wir von Herzen das Casa Tribu* von Julio und seiner Familie empfehlen. Das gemütliche Gästehaus hat lediglich 4 Zimmer, eine gut ausgestattete Küche, einen Kaminofen und jederzeit warmes Wasser zum Duschen. Julio kann dir extrem wertvolle Tipps zu allen möglichen Wanderungen geben und hat auf jede Frage eine Antwort.
Wie du Huaraz in deine Peru Reise integrierst
Eine wunderbare Möglichkeit zur Weiterreise ist die Küstenstadt Trujillo, wo du auf die Spuren der antiken Kultur der Moche gehen oder im Nachbarort Huanchaco Surfen gehen kannst. Anschließend kannst du, solltest du genügend Zeit mitbringen, über Cajamarca, Leymebamba und Chachapoyas weiter nach Tarapoto reisen.
Solltest du die Highlights des Südens auf deiner Liste haben, reise zurück nach Lima und setze deine Reise von dort aus Richtung Arequipa oder Cusco fort.
Mehr über die Laguna 69 und Huaraz im QUER DURCH PERU Reiseführer
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Hola! Wir sind Hannah & Henrik – Autoren und Social Media Manager bei QUER DURCH PERU. Kennengelernt haben wir uns 2014. Und zwar in Peru während wir dort beide als Volunteers unterwegs waren. Diese Geschichte erzählt Hannah in ihrem Buch Pachamama – Reise ins Unbekannte. Bis heute sind wir mehrfach zurückgekehrt und haben in Peru eine zweite Heimat gefunden, für die unser Herz schlägt. Besonders gut kennen wir die Gegend rund um Cusco. Reiseberichte aus Peru und aller Welt findest du auch auf unserem Blog Generation World.