Festung Kuélap bei Chachapoyas wiedereröffnet! Update 2023
Im Norden Perus, tief in der Region Amazonas bei Chachapoyas, befindet sich Kuélap – eine wahrlich imposante Festung. Unter Kennern wird das archäologische Meisterwerk des Volkes der Nebelkrieger oft als Machu Picchu des Nordens bezeichnet, dabei ist es jedoch deutlich weniger überlaufen als sein berühmter Namensvetter.
Neuigkeiten zu Kuélap: Wiedereröffnung 2023
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten hat die Festung Kuélap im Norden Perus im August seine Pforten für BesucherInnen wieder geöffnet! Im April 2022 war aufgrund heftiger Regenfälle in der Region ein Teil der historischen Mauer eingestürzt. Nach über 15 Monaten intensiver Renovierungsarbeiten können nun endlich wieder bis zu 144 Besucher*innen täglich die majestätische Festung mit ihren massiven Mauern und beeindruckenden Statuen in ihrer vollen Pracht bestaunen. Bis Ende des Jahres 2023 soll es sogar kostenlose Rundgänge für peruanische Touristen und Ausländer mit permanenter Aufenthaltserlaubnis geben. Dies wurde unter anderem in diesem Artikel des peruanischen Mediums El Comercio veröffentlicht. Ausländische Touristen können immerhin das Museum (Centro de Interpretación) kostenlos hinein. Doch wir empfehlen unbedingt auch den Rest der Stätte, den diese ist die wahre Attraktion.
Warum Kuélap so spannend ist
Errichtet zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert auf fast 3000 Metern Höhe ist Kuélap nicht nur höher gelegen, sondern sogar älter als Machu Picchu und wurde entsprechend schon mehrfach restauriert, auch um es für Touristen besser zugänglich zu machen und die Region touristisch zu stärken. Nun erblüht die Festung der Chachapoya, gelegen hoch über dem Utcubamba-Tal, einmal mehr in neuem Glanz und offenbart einen fantastischen Einblick in eine andersartige, weniger bekannte Facette peruanischer Kultur.
Bis heute ist nicht geklärt ob es sich um eine Festung im Sinne einer Burg oder lediglich um eine ummauerte, geschützte Siedlung handelt. Eine Mischung aus beidem wäre dementsprechend denkbar, da sich innerhalb der hohen Mauern rund 500 Häuschen, ein imposanter Haupttempel und zahlreiche Stellen mit Opfergaben wiederfinden.
Die geschickte Nutzung der natürlichen Topographie des Geländes und die präzise Platzierung der Gebäude zeugen von der technischen Expertise, der Raffinesse und dem kulturellen Erbe der Chachapoya. Die Architektur von Kuélap ist somit nicht nur ein Zeugnis vergangener Zeiten, sondern auch ein faszinierendes Beispiel für die kreativen und ingenieurtechnischen Fähigkeiten der antiken Kulturen Perus.
Ein besonderes Highlight ist die moderne Seilbahn mit der die Ruine der “Wolkenmenschen” erreicht werden kann. Alleine die schwebende Fahrt über das Utcubamba-Tal ist eine Attraktion für sich!
Chachapoya – Die mystischen Nebelkrieger des Nordens
Im nebelverhangenen Hochland, tief im Norden Perus, finden sich viele architektonische Zeugen eines sagenumwobenen, antikes Volkes. Die Kultur der Chachapoya, oft als Wolken- oder Nebelkrieger bezeichnet, blühte insbesondere zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert und ist bekannt für faszinierende wie geheimnisvolle Traditionen. In der Sprache der Quechua bedeutet ihr Name „Diejenigen, die die Wolken erreichen“, ein Hinweis auf ihre hochgelegenen Siedlungen.
Die Chachapoya wurden in Überlieferungen als “besonders gr0ß und mit auffällig heller Haut” beschrieben. Warum dies so ist, und ob es wirklich stimmt ist nicht eindeutig belegbar, aber dennoch sehr spannend!
Besonders sind dabei auch ihre sorgfältige Bauweise, der Einsatz massiver Steine sowie die typisch kreisrunden Strukturen, die Chullpas, die sich in Kuélap zuhauf zeigen. Ihre geheimnisvolle Aura als Naturvolk spiegelt sich im Glauben an eine Verbindung zwischen Himmel, Erde und Unterwelt wider und zeigt sich deutlich in rituellen Praktiken, die eng mit den Chullpas in Verbindung stehen. Die Spiritualität dieser rätselhaften Rituale sowie ihr späteres tragisches Schicksal im verlorenen Kampf gegen die Inka und später den Spaniern weckt bis heute die Neugier von Forschern und Reisenden gleichermaßen und verleiht den Chachapoya eine mystische wie faszinierende Dimension.
Wenn du lesen willst, warum es sich sonst noch lohnt durch Nordperu zu reisen, dann schaue dir gerne auch diesen Artikel an:
5 Gründe, warum es sich lohnt, durch Nordperu zu reisen
So kannst du Kuélap in deine Peru Reiseroute integrieren
Schon oft haben wir geschwärmt von Nordperu. Auch in unserem Reiseführer merkt man, dass wir oft und gerne im Norden unterwegs waren. Das liegt vor allem daran, dass dieser noch deutlich untouristischer ist, als der Süden Perus. Wer durch Nordperu reist, der wird sicherlich auch nach Chachapoyas reisen. Ein Ausflug nach Kuélap liegt somit “auf der Hand”. Kuélap befindet sich zwei Stunden südlich von Chachapoyas entfernt. Du erreichst die Anlage entweder auf eigene Faust (absolut machbar!) oder mit einer gebuchten Tour. Hier sollte der Transport, Reiseführer, Seilbahn-Tickets, Eintritt nach Kuélap und ein Mittagessen enthalten sein. Doch seit Eröffnung der Seilbahn im März 2017 ist Kuélap viel einfacher zugänglich und du kannst dir dies auch problemlos einzeln zusammenstellen.
Wenn du eine Anreise auf eigene Faust planst, dann fährst du zunächst mit dem Colectivo von Chachapoyas (Busbahnhof) nach Nuevo Tingo. Hier startet die Seilbahn, die dich schwebend in nur 20 Minuten nach Kuélap bringt.
Die Sicht auf die Berge und das Tal ist ergreifend schön. Kleiner Geheimtipp: Kurz nach dem Einstieg in die Seilbahn, wenn es den Hügel heruntergeht, solltest du dich umdrehen. Im Berg sieht man offene, kleine Grabstätten mit echten Knochen darin!
Alternativ führt ein dreistündiger Wanderweg von Tingo nach Kuélap. Aufgrund eines sehr steilen und steinigen Anstiegs, brütender Hitze und wenigen schattenspendenden Bäumen können wir die Wanderung nicht empfehlen. Für besonders Abenteuerlustige mag dies eine Option darstellen.
Für die weitere Routenplanung deiner Reise durch Nordperu haben wir auch einen Blogbeitrag geschrieben: Reiseroute durch Nordperu: Eine Route durch den geheimnisvollen Norden von der Küste bis in den Dschungel
Peru Reiseplanung leicht gemacht
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Hola! Wir sind Hannah & Henrik – Autoren und Social Media Manager bei QUER DURCH PERU. Kennengelernt haben wir uns 2014. Und zwar in Peru während wir dort beide als Volunteers unterwegs waren. Diese Geschichte erzählt Hannah in ihrem Buch Pachamama – Reise ins Unbekannte. Bis heute sind wir mehrfach zurückgekehrt und haben in Peru eine zweite Heimat gefunden, für die unser Herz schlägt. Besonders gut kennen wir die Gegend rund um Cusco. Reiseberichte aus Peru und aller Welt findest du auch auf unserem Blog Generation World.