Pisac und Umgebung: Tipps für die Perle im Heiligen Tal
Pisac, historisch die erste Stadt im Heiligen Tal der Inka (Valle Sagrado de los Incas), liegt etwa 32 Kilometer nordöstlich und damit eine knappe Stunde von Cusco entfernt. Auf einer Höhe von etwa 2.900 Metern über dem Meeresspiegel ist der stetig wachsende Ort umgeben von wunderschönen Bergformationen und Tälern, bekannt für malerische Ausblicke, historische Inka-Ruinen sowie traditionelle Handwerkskünste. Das mystische Städtchen gibt einem obendrein eine hervorragende Möglichkeit, authentische spirituelle Zeremonien am eigenen Leib zu erfahren, noch deutlich freier vom touristischen Kommerz als an manch anderen Orten in Peru.
Zu unserem Blogbeitrag: Reiseroute für 7 Tage – Cusco, Heiliges Tal und Machu Picchu
Warum Pisac so reizvoll ist
Pisac und das Heilige Tal bilden eine authentische Mixtur aus Ruinen, Wasserfällen, Berglagunen und indigenem Kunsthandwerk. Wer dem hektischen Stadttrubel in Cusco entkommen will, für den gilt Pisac in jedem Fall als Oase der Ruhe. Nicht selten versacken Reisende für mehrere Wochen in diesem malerischen Örtchen.
Im Folgendem möchten wir dir die schönsten Ausflugsziele in und um Pisac zeigen.
Was es in Pisac zu entdecken gibt
1) Archäologische Ruinen
Das Symbolbild von Pisac, die Ruinen, thronen auf einem Hügel oberhalb der Stadt und bieten atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung. Der Aufstieg zu den Ruinen erfordert zwar eine gewisse körperliche Anstrengung, aber die Aussicht und die historischen Bauwerke sind es auf jeden Fall wert. Die Ruinen bestehen aus verschiedenen Tempeln, Häusern und Terrassen, die von den Inkas bereits im 15. Jahrhundert errichtet wurden. Die Struktur der Bauwerke ist so immens beeindruckend, dass es schwer vorstellbar ist, wie die Inkas sie damals ohne moderne Technologie bauen konnten.
Wenn du die Ruinen von Pisac erkunden möchtest, hast du die Wahl zwischen zwei alternativen Anreisewegen. Der erste ist ein steiler Aufstieg, der etwa eine Stunde dauert und eine gute körperliche Verfassung erfordert. Der zweite Weg ist eine kurze Fahrt mit dem Auto oder Bus, gefolgt von einem kurzen Spaziergang zur Spitze des Berges.
Einzeln kostet der Eintritt S./70. Wie bei vielen anderen Attraktionen im Heiligen Tal empfehlen wir dir aber das Boleto Turístico. Hier kannst du für einmalig aktuell S./130 quasi alle bekannten Sehenswürdigkeiten des Heiligen Tals wie z.B. Sacsayhuamán, Tipón, Ollantaytambo, Chinchero, Moray oder eben auch Pisac besuchen! Weitere Infos findest du hier auf der offiziellen Website.
2) Mercado Artesanal
Pisac ist bekannt für seinen Kunsthandwerksmarkt, der jeden Sonntag stattfindet und eine große Auswahl an handgemachten, einzigartigen Produkten bietet. Vor allen Dingen werden Textilien, Keramik, Schmuck, Bilder und Holzschnitzereien angeboten. Der Markt ist ein wichtiger Treffpunkt für Einheimische und Reisende gleichermaßen und bietet die Möglichkeit, die verbliebene Tradition der Menschen kennenzulernen sowie zu erhalten. Die allermeisten Produkte werden noch von lokalen Handwerkern hergestellt und sind keine Massenware, somit einzigartig und von hoher Qualität.
Der Markt ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die jeweils auf bestimmte Produkte spezialisiert sind. Wenn du möchtest, hast du hier eine gute Gelegenheit, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen und mehr über die Kultur und das Leben in Pisac zu erfahren. Denn auch hier hat sich das Leben gewandelt. Pisac ist ein kleiner stetig wachsender Ort, der mehr und mehr den Tourismus für sich entdeckt und dabei die Leute erreicht, denen Cusco zu laut und touristisch geworden ist. Noch kann man in Pisac relativ abgeschieden zur Ruhe kommen. Das gilt für Peruaner, wie auch für Reisende.
Was du in der Umgebung entdecken kannst
1) Sirenachayoc Wasserfall
Dank unserer Freunde vor Ort haben wir unweit von Pisac einen unerwarteten und gleichzeitig wunderschönen Ort gefunden. Die Catarata (spanisch: Wasserfall) de Sirenachayoc nahe Lamay ist ein touristisch noch wenig erschlossener Naturschatz, der etwa 7 Kilometer und damit knapp 20 Minuten mit dem Auto vom Stadtzentrum entfernt liegt. Ein wunderbarer Ort, um sich abzukühlen sowie die natürliche Schönheit der Umgebung zu genießen. Der Wasserfall ist von einer üppigen Vegetation umgeben, die kühlen Schatten bietet. Eine kleine Wanderung in überraschend grüner Idylle mit Erfrischung im kühlen Nass des Wasserfalls ist eine gute Abwechslung, um den tagsüber zum Teil heißen Temperaturen zu entfliehen.
Bitte gehe respektvoll mit der Natur und den Menschen der anliegenden Comunidad um. Die Menschen indigener Abstammung freuen sich sehr über die S./5 Eintritt, aber auch über einen bewussten Umgang mit ihrer Umwelt und ihren Traditionen.
2) Lagunas de Paru Paru
Unmittelbar in der Nähe, ein paar Höhenmeter oberhalb von Pisac, liegen drei Lagunen (auf Quechua: Cochas), die sich ideal für abwechslungsreiche Wanderungen im Heiligen Tal eignen. Die bekannteste ist die Qinsa Cocha (Hellblaue Lagune), der auch wir einen Besuch abstatteten. Mach dich hier auf deutliche kühlere Temperaturen sowie stürmische Böen gefasst!
An der Eingangsschranke werden pro Person S./3 Eintritt fällig. Wenn du etwas weiterfährst, kommst du mit dem Auto noch bis Azul Cocha (Blaue Lagune). Spätestens hier starten die Wanderwege und die dritte Lagune, die einsame, kleine Puma Cocha erreichst du nur mühsam zu Fuß. Wenn du die Weite der Natur genießen möchtest, sind diese Lagunen und die umliegenden Wanderrouten ein Muss. Falls du hier oben durchgefroren einen Unterschlupf brauchst, wirst du am Eingang zur Qinsa Cocha warm empfangen und mit Tee versorgt. Die ansässige Comunidad präsentiert in einem kleinen Gebäude ihr Kunsthandwerk. Gerne kannst du auch hier unmittelbar dir eine schöne Erinnerung mitnehmen oder einfach eine kleine Spende da lassen.
Wo Essen und Übernachten in Pisac
Vegan und gesund schlemmen bei Tafru
Zugegebenermaßen sind wir bei diesen Empfehlungen nicht ganz objektiv, handelt es sich doch um alte Freunde von uns. Aber wenn du in Pisac auf der Suche nach vorzüglichem, pflanzlichem Essen bist, führt kein Weg am Tafru Restaurante vorbei. Das vegane Restaurant bietet eine breite Auswahl an typisch peruanischen Gerichten, modern interpretiert mit frischen Zutaten aus der Region. Du musst wirklich kein Veganer sein, um die liebevoll angerichteten Speisen zu lieben!
Das Restaurant Tafru – übrigens ein Wortspiel aus Fruta (Frucht) – wird betrieben von den zwei Brüdern Sergio und Favio, die sich gemeinsam mit ihren Freunden in Pisac ein neues Leben aufgebaut haben. Tafru ist ein Treffpunkt für Reisende und überzeugt mit einer ganz besonderen, gemütlichen Atmosphäre und einzigartiger kulinarischer Vielfalt. Das ganze Ambiente erzählt einem eine warme Geschichte von der Natur, von Geborgenheit und Zusammengehörigkeit: El amor es el puente. Die Liebe ist die Brücke.
Gemütlich schlafen im Ubuuntu Boutique Hotel
Tafru ist mehr als „nur“ ein Restaurant. Für diejenigen, die dazu auch nach einer Unterkunft suchen, bietet das integrierte Ubuuntu Boutique Hotel* das passende Pendant. Die Zimmer sind komfortabel, sicher und sauber. Vor allem aber ist das Ubuuntu Boutique Hotel ein echter Hingucker. Voller Stil und Liebe, beispiellos eingerichtet mit Kunst und Antiquitäten aus vergangenen Zeiten. Ubuuntu steht für das Gemeinschaftliche, die Familie, die Freunde und so gibt es auch einen gemütlichen Gemeinschaftsbereich, in dem du dich entspannen und andere Reisende treffen kannst. Hier kommst du zur Ruhe und kannst beispielsweise den selbst gebrühten Katura roja, einen einzigartigen Kaffee aus Quillabamba, genießen. Lass dich von der rötlichen Farbe nicht abschrecken, er schmeckt leicht süßlich und angenehm.
Insgesamt sind das Tafru Restaurante und das Ubuuntu Boutique Hotel* großartige Optionen für Reisende, die eine wirklich authentische, stilvolle und besondere Erfahrung in Pisac suchen. Ob gutes Essen genießen, in einer gemütlichen Unterkunft übernachten oder auch im Shop gesunde Lebensmittel wie auch besondere Souvenirs ergattern, all dies stellt eine großartige Ergänzung zu deinem Erlebnis in dieser faszinierenden peruanischen Stadt dar. Statte doch Sergios Familie und Freunden einen Besuch ab und grüße sie lieb von uns.
Pisac – Ort der Spiritualität
Sergio war es auch, der uns erzählte, was Pisac für ein besonderer Ort sei und was es hier noch anderes zu erleben gäbe. Er ist mit seiner Familie und Freunden vor gut einem Jahr extra aus der Nähe von Lima hier hergezogen für diesen Ort, diese Stimmung und das besondere Lebensgefühl. Denn nicht nur Tafru legt viel Wert auf Nachhaltigkeit und Bewusstsein. Uns wurde das Gefühl vermittelt, die ganze Region steht hier auch unter Einheimischen authentisch für diese Originalität. Das Spirituelle, Naturmedizin, Meditation, Zeremonien und Yoga wirken hier nicht künstlich aufgesetzt, um Touristen zu erreichen.
Hier hörten wir das erste Mal von der Huachuma Zeremonie, um ein Beispiel zu nennen. Sie findet im Gegensatz zur Ayahuasca Zeremonie am Tage statt, nutzt natürliche Halluzinogene aus dem San Pedro Kaktus und die feminine Energie des Lichts, so berichtete uns Sergio. Wenn er so etwas ausprobiere, würde er damit starten. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die Geschichte und den Zweck von solchen Ritualen, wie der berühmten Ayahuasca-Zeremonie zu erläutern, aber wenn wir uns entschließen sollten, diesem Thema vernünftig auf dem Grund zu gehen, dann würden wir in Pisac anfangen.
Warum Pisac? In aller Kürze
Die Stadt Pisac in Peru ist wahrlich ein verstecktes Juwel, eine Perle des Heiligen Tals und ein Muss für alle, die die Kultur, Geschichte und Natur dieser Region erkunden möchten.
Der Sirenachayoc Wasserfall bietet eine willkommene Abkühlung und die Lagunen von Paru Paru sind ideal für Naturliebhaber. Der Mercado Artesanal in Pisac ist ein weiteres Highlight und bietet eine hervorragende Gelegenheit, lokale Handwerkskunst zu entdecken. Warme Gastfreundschaft und eine ganz besondere Lebensphilosophie: Pisac ist definitiv einen Besuch wert und bietet ein besonderes Erlebnis inmitten der Schönheit der peruanischen Anden.
*Werbelinks: Diese Links sind Partnerlinks von Booking.com. Wir erhalten eine kleine Provision, wenn du über diesen Link buchst. Damit kannst du uns und unsere Arbeit unterstützen. Dafür wird es für dich nicht teurer. Wir danken dir für deine Unterstützung.
Hola! Wir sind Hannah & Henrik – Autoren und Social Media Manager bei QUER DURCH PERU. Kennengelernt haben wir uns 2014. Und zwar in Peru während wir dort beide als Volunteers unterwegs waren. Diese Geschichte erzählt Hannah in ihrem Buch Pachamama – Reise ins Unbekannte. Bis heute sind wir mehrfach zurückgekehrt und haben in Peru eine zweite Heimat gefunden, für die unser Herz schlägt. Besonders gut kennen wir die Gegend rund um Cusco. Reiseberichte aus Peru und aller Welt findest du auch auf unserem Blog Generation World.