Symbolbild Peru Trekking

Wandern in den Anden: 3 spannende Mehrtages-Trekkings in Peru

Karuraqmi Puririnay, besagt ein altes Quechua-Sprichwort. Ich habe noch viel zu bereisen. Und so ist es mit Peru: Es gibt immer noch was zu entdecken. Ein Trekking ist eine der besten Möglichkeiten, Peru so zu erforschen, wie auch die Inka unterwegs waren: zu Fuß. In den unendlichen Weiten der Bergwelt begegnest du deren Einwohnern und machst dir ein authentisches Bild von ihrem Leben. So finden sich noch Landschaften, die kaum ein Tourist sieht, weil sie so schwer zugänglich sind. Mehrtages-Trekkings in Peru sind allerdings kein leichtes Unterfangen, wenn du den zweiten oder dritten Tag hintereinander marschierst. Vor allem in der Höhe! Aber wie sagen wir so schön: Der Weg ist das Ziel. Im Folgenden stellen wir dir 3 spannende Mehrtages-Trekkings in Peru vor.

 

 

Alpakas Trekking

 

1. Mehrtages-Trek: Inka Trail

Die Morgendämmerung bricht gerade an, der Nebel hängt noch in der Luft und du lauschst der Stille. Voller Vorfreude und Adrenalin machst du dich auf den Weg, die Pfade zu erkunden, die einst von den Inka durchstreift wurden. Mit jedem Schritt wird die Schönheit der Landschaft weiter enthüllt. Im weiten Panorama der Anden wirst du zu einem kleinen Punkt, der sich durch enge Pfade und über urzeitliche Steintreppen kämpft.

Und dann, nach all der Qual, verschlägt es dir vollends den Atem. Passend zum Höhepunkt der langen Reise taucht Machu Picchu schließlich vor dir auf. Die Sonnenstrahlen durchbrechen die Wolkendecke, vertreiben den permanenten Nebel und tauchen die Umgebung in ein goldenes Licht, das die Magie des Ortes noch verstärkt. Die prächtigen Ruinen erstrecken sich majestätisch und geheimnisvoll direkt vor dir. Ein Gefühl der Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllt dein Herz, während du die Schönheit und Bedeutung dieses historischen Ortes auf dich wirken lässt.

 

 

Inka Trail

 

Der Inka Trail ist der berühmteste Trek, denn die Pfade verlaufen auf den Originalwegen der Inka und führen direkt zur Inka-Festung Machu Picchu. Da kein anderes Trekking genau in Machu Picchu endet, ist dieses so beliebt wie besonders. Der Inka Trail führt dich über sehr hohe Pässe und durch bildschöne Andenlandschaften, vorbei an zahlreichen archäologischen Stätten der Inka und letztlich hinab bis in die Bergregenwälder, bevor es am letzten Tag hoch nach Machu Picchu geht.  

 

Länge: 4 Tage / 3 Nächte
Schwierigkeitsgrad (1-5): 3
Distanz: ca. 50 Kilometer
Höchster Punkt: Dead Woman’s Pass (4.215m)
Beste Zeit: Trockenzeit von Mai bis Oktober. Der Trail ist im Februar aufgrund von Instandhaltungsmaßnahmen geschlossen.
Buchung: Der Inka Trail muss lange Zeit im Voraus gebucht werden. Das Straßennetz der Inka, genannt Qhapaq Ñan, ist ein Weltkulturerbe der UNESCO und daher durch Auflagen geschützt. Die Teilnehmerzahl ist stark limitiert. Wir raten deshalb zu einer Buchung von 6 Monaten im Voraus.

 

2.Mehrtages-Trek: Choquequirao Trek

Von Cachora, einem kleinen Dorf, von majestätischen Bergen und tiefen Schluchten umgeben, führt der Weg durch spektakuläre Landschaften, vorbei an üppigen Tälern, rauschenden Wasserfällen und dichten Nebelwäldern. Der Höhepunkt des Choquequirao Treks ist zweifellos der Besuch der Ruinen von Choquequirao, der „Schwesterstadt“ von Machu Picchu, auf 3.104 m. Der einstige Rückzugsort der Inka vor den Spaniern ist heute noch eine imposante Stätte, die sich über eine Fläche von mehr als 1.800 Hektar erstreckt und mit ihren gut erhaltenen Terrassen, Tempeln und Wohngebäuden beeindruckt. Der Anblick der Ruinen, die auf einem Bergkamm thronen und von steilen Abhängen umgeben sind, ist einfach atemberaubend und steht Machu Picchu in nichts nach.

 

Was den Choquequirao Trek besonders macht, ist seine unberührte Schönheit, da er weniger überlaufen ist, als der berühmte Inka Trail nach Machu Picchu. Hier kann man die Ruinen und die umliegende Natur noch mit Ruhe genießen, ohne von Touristenmassen überwältigt zu werden. Jedoch ist das Trekking nicht ohne. Es müssen mehrmals etliche Höhenmeter überwunden werden, die Pfade führen 30 km durch schwieriges Gelände und müssen auch zurückgegangen werden.

 

Länge: 4 Tage / 3 Nächte
Schwierigkeitsgrad (1-5): 5
Distanz: 30 Kilometer
Höchster Punkt: Choquequirao (3.104m)
Beste Zeit: Trockenzeit von Mai bis Oktober. Regenzeit sollte vermieden werden.
Buchung: Der Choquequirao Trek kann unkompliziert vor Ort gebucht werden. In der Hauptsaison und über Feiertage solltest du dich dennoch ein paar Tage vorher um die Buchung kümmern.

 

Choquequirao Trek

 

3. Mehrtages-Trek: Ausangate Trek

Dies ist kein gewöhnlicher Weg – es ist eine Herausforderung, die sich nur die Mutigsten wagen. Während du dich nach oben kämpfst, schimmern türkisblaue Lagunen in der Ferne. Wilde Lamas und Vicuñas kreuzen deinen Weg und scheinen dich ermutigend anzufeuern. Die Kälte nagt an dir, aber jeder Schritt bringt dich dem Höhepunkt näher: dem schwindelerregenden Palomino Pass. Welch ein Ausblick! Schneebedeckte Gipfel erstrecken sich scheinbar endlos und nicht nur die Weite des Andenhochlands raubt dir den Atem.

 

Der Ausangate Trek, benannt nach dem mit 6.384m höchsten Berg Südperus, ist einer der anspruchsvollsten und schönsten Mehrtrages-Trekkings in Peru. In diesem Fall ist nicht Machu Picchu das Ziel, sondern die Umrundung des Ausangate. Eine Reise durch eine sehr raue und wilde Landschaft, abgelegen von jeglicher Zivilisation. Es kann sein, dass du während des Trekkings keine Menschenseele siehst, außer ein paar Andinos, die ihre Lamas und Alpakas über die Berghänge scheuchen. 

 

Länge: 5 Tage / 4 Nächte
Schwierigkeitsgrad: (1-5): 5
Distanz: 60km
Höchster Punkt: Pass Palomani (5.200m)
Beste Zeit: Trockenzeit von Mai bis Oktober. Trekking kann ganzjährig gemacht werden.
Buchung: Den Ausangate Trek kannst du vor Ort buchen, aber da er nicht sehr frequentiert ist, musst du ihn als private Tour buchen oder dich frühzeitig melden, damit Teilnehmer gefunden werden. 

 

Ausangate Trek

 

Was du beim Mehrtages-Trekking in Peru beachten solltest

 

Tipp #1: Übernimm dich nicht! Taste dich an die Wanderungen ran, unterschätze niemals die Belastung, insbesondere die Höhe! Starte immer ausgeruht und fit, niemals krank! 

 

Tipp #2: Sorge für eine ausreichende Versorgung! Auch wenn es zusätzliches schweres Gepäck ist, aber neben energiereichen Snacks wie Nüssen und Obst, kann jeder Liter Wasser Leben retten!

 

Tipp #3: Der Weg ist das Ziel! Fokussiere dich nicht auf das Ziel und du bist nicht enttäuscht! Hört sich immer blöd an und auch wir ärgern uns, wenn man im entscheidenden Moment vor lauter Nebel nichts sieht, aber versuche bereits den Weg, die Herausforderung an sich, zu genießen.

 

Hier haben wir weitere Tipps gegen die Höhenkrankheit in Peru zusammengestellt

 

Mehrtages-Trekking in Peru auf eigene Faust?

Trekkings, wie wir sie hier vorstellen, sind geführte Touren in kleinen Gruppen. Je nachdem, ob du die Einsamkeit suchst und wie stark dein Abenteuergeist ausgeprägt ist, kannst du ein Trekking natürlich auch auf eigene Faust machen. Bedenke aber: Ohne Hilfe erfordert das vor allem einen starken Rücken (Zelt, Kleidung, Verpflegung für mehrere Tage auf dem Buckel) sowie ordentlich Mut. Überfälle sind aufgrund der Armut in Peru niemals ausgeschlossen, wenn du als Einzelperson unterwegs bist. Wenn du wirklich lieber alleine unterwegs bist, suche dir zumindest einen lokalen Guide. 

 

Blogtipp: Christiane und Uli sind erfahrene Wanderer und haben in Peru schon viele Wanderungen auf eigene Faust bestritten. Informationen und Tipps findest du auf ihrem Blog.

 

Lust auf Trekking in Peru? 

In Peru gibt es unzählige Tages- oder Mehrtages-Trekkings. Du solltest dich gut informieren, was vom Zeitplan sowie von der Belastung in deine Reise passt. In unserem QUER DURCH PERU Reiseführer findest du ein ganzes Kapitel zum Thema mit vier weiteren empfehlenswerten und abwechslungsreichen Trekkings in Peru.

 

 


 

Hola! Wir sind Hannah & Henrik – Autoren und Social Media Manager bei QUER DURCH PERU. Kennengelernt haben wir uns 2014. Und zwar in Peru während wir dort beide als Volunteers unterwegs waren. Diese Geschichte erzählt Hannah in ihrem Buch Pachamama – Reise ins Unbekannte. Bis heute sind wir mehrfach zurückgekehrt und haben in Peru eine zweite Heimat gefunden, für die unser Herz schlägt. Besonders gut kennen wir die Gegend rund um Cusco. Reiseberichte aus Peru und aller Welt findest du auch auf unserem Blog Generation World.

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